Ausstellung Turm9, Kulturvermittlung, Team, Turm 9 – Stadtmuseum Leonding

TRYING ART: Kuratorin Michaela Reisenberger im Interview

Leider befinden sich auch die Kunst- und Kultureinrichtungen noch im Lockdown. Deshalb beantwortet Kuratorin Michaela Reisenberger die wichtigsten Fragen rund um das neue Ausstellungsformat von »TRYING ART – Ein Raum der Möglichkeiten« im Turm 9 – Stadtmuseum Leonding und stellt die neue Ausstellung gleich vor:

K: Wie entstand die Idee zu dieser wunderbar außergewöhnlichen Ausstellung »TRYING ART«, zu einem ganz neuen KUVA Format?
Michaela: Ehrlich gesagt kann ich diese Frage nicht wirklich beantworten. Die Idee ist gewachsen, wie viele weitere Ideen und Projekte auch, und hatte das Glück – dank der KUVA – tatsächlich realisiert werden zu können.
Die Kunst- und Kulturvermittlung gewann in den letzten Jahren generell an Bedeutung. Das zeigt sich auch darin, dass Vermittler*innen nun viel früher in den Entstehungsprozess einer Ausstellung eingebunden werden. Da ich kuratorisch tätig bin und selbst die Vermittlung in der KUVA leite, hatte ich also die Gelegenheit ein Format zu entwickeln das beides – sozusagen ganz natürlich – von Beginn an verbindet.
K: Nach welchen „Kriterien“ wurden die Künstle*rinnen ausgewählt bzw. angefragt oder hat sich das Ganze einfach perfekt ergeben?
Michaela: Es gibt unglaublich viele reizvolle junge Künstler*innen in Österreich und natürlich auch darüber hinaus. Daher war es wohl eine der schwierigsten Aufgaben für mich auszuwählen, welche ich bitten möchte, Teil dieses Ausstellungsformates zu sein. Damit ging natürlich auch die Frage einher, welche ihrer Arbeiten ich gerne zeigen würde und ob diese überhaupt verfügbar sind. Tatsächlich liebe ich persönlich jede Arbeit, die in der TRYING ART zu sehen ist und verbringe selbst so viel Zeit wie möglich in der Schau, um die künstlerischen Positionen ausgiebig genießen zu können.
Besonders spannend finde ich dabei die Dialoge und Beziehungsebenen, die sich zwischen den unterschiedlichen Arbeiten auftun.
K: Was erwartet die Besucherinne*n, wenn sie die Ausstellungsräumlichkeiten besuchen?
Michaela: Fünf – wie ich finde – großartige Künstler*innen zeigen ihre Arbeiten. Denen zugeordnet und im Austausch mit Mark Formanek, Katharina Lackner, Florian Lang, Elisa Treml und Mirjam Zels, habe ich Gestaltungsstationen entwickelt, die jeweils Aspekte der Werke aufgreifen und zum selbstständigen kreativen Schaffen einladen. Mein Wunsch ist es, dass Menschen einfach gerne Zeit im Turm 9 verbringen. Umgeben von wirklich sehenswerter, junger Kunst und mit vielen Möglichkeiten: Lesen, Hören, Schauen, Falten, Bauen, Kleben, Träumen, Stapeln, Spielen,…
Die Besucher*innen verändern damit auch Teile der Ausstellung und bringen für die nächsten Menschen etwas Neues ein.
K: Gibt es ein ganz besonderes Highlight für dich?
Michaela: Ganz klar, die Kunst und die Menschen! Ich danke den Künstler*innen, die mir ihre Werke anvertraut haben und sich so offen auf dieses neue Format einließen. Nun hoffe ich die Rahmenbedingungen lassen es ohne Bedenken zu, dass wir uns zur Midissage am 21.01.2022 alle im Turm 9 – Stadtmuseum Leonding sehen werden.
K: Warst du immer schon im Kunst- und Kulturbereich tätig und was sind deine Aufgaben in der KUVA? 
Michaela: Ja, genau. Immer schon. Und immer noch sehr gerne. Ich kooperiere, kuratiere, vermittle, lache und gestalte in einem wunderbaren Team in der KUVA.
Titelbild | Credit: Reinhard Winkler